Ein Mensch, der sich wandelt, erfährt unweigerlich, was ihn im Gestern festhält. Es gilt also, sich davon zu befreien und der Seele Raum zu verschaffen. Nicht einfach, befinden sich doch darunter lieb gewonnenes Terrain und Mitmenschen. Die Teil des eigenen Lebens waren und die man nicht so einfach ziehen lässt.
Und doch kann das nötig sein. Dabei denke ich an ungute Zeitgenossen, die sich zwiespältig verhielten, eine hohe Anpassungsbereitschaft forderten. Deren eigene Bindung der persönlichen Loslösung widersprach. Sprich, die abhängiges Verhalten erzeugten und mit einer Moral belegten, die schlichtweg destruktiv ist.
Um ganz deutlich zu werden – ein Schubladendenken, das Menschen in Zwänge presst, ihrer Entfaltung und der Leichtigkeit so sehr entgegenwirkt, dass ihnen die Luft wegbleibt; diese Umstände sind es, die praktisch vom Leben ausschließen. Sie führen in eine kollektive Isolation, die nur eine scheinbare Freiheit verheisst.
Verlockend allemal, doch münden sie in neue Abhängigkeiten, die dem Wachstum des Geistes und damit der Weisheit entgegenwirken. Damit meine ich nicht die von Menschen erdachte oder konstruierte, sondern eine, die eben höher ist als die menschliche Vernunft, die ihren Bezug in der Ewigkeit hat.
In ihrer Unabhängigkeit schafft sie etwas, dass ausserhalb jeglicher Religiosität steht. Und vor allem der Liebe einen Raum gibt, in dem sich die Seele zuhause fühlt. Ein Zufluchtsort also, eine Oase, in der sie sich erholen und heilen kann. Stets wenn man sich bewusst wird, dass das Göttliche in einem angelegt ist.
Dafür gilt es überflüssigen Ballast abzuwerfen, aus vollem Herzen und mit ganzer Seele. Hilfreich sind einem dabei Mitmenschen, wahre Engel, die diesen Prozess bereits durchlebt haben. Die um die Zwänge wissen, die das verhindern, und um die Schmerzen, die damit einhergehen. Weil sie sie überwinden konnten.
Mit Hilfe desjenigen, der auch ihnen schon voranging und sie liebevoll entlastete.
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