Manche Menschen könnten ein ganzes Rosenfeld bekommen und nur die Dornen darin sehen. Andere könnten ein einzelnes Unkraut bekommen und nur die wilde Schönheit darin sehen. Wahrnehmung ist ein Schlüssel für Dankbarkeit. Und Dankbarkeit ist ein wichtiger Bestandteil der Freude. – barfuss+wild
Darum geht es mir, um die Wahrnehmung. In ihr drückt sich der Charakter eines Menschen aus, die Herkunft, die Erziehung und die unausweichlichen Prägungen. Denen so mancher eben nicht entkommen kann oder es auch nicht vermag.
Alsdann entwickeln sie Muster, denen sie ihr Leben lang folgen. Verstricken sich immer mehr, klagen sich und andere an, pflegen ihre so gewohnte Opferrolle. Sehen die Schönheit nicht mehr, die sie umgibt. Schon garnicht die eigene.
Einige allerdings rebellieren gegen die Zwänge von außen, bewahren sich so ihre Unabhängigkeit. Gelangen möglicherweise in ein Feld, im dem sie sich entfalten können. Ihre eigene Sicht auf die Welt und die damit verbundene Möglichkeiten.
Solchen Menschen wohnt eine seelische Stärke inne, genährt durch den Glauben an eine Kraft größer als sie selbst. Die sie vielleicht erst spät entdeckten, meist nach eigenem Scheitern, nach Vereinsamung und wahrlich nach öden Wüsten.
Die ihnen zwar die destruktive Wildheit nahm, sie allerdings Dankbarkeit und Demut finden ließ. Und eine Freude am Leben, die nunmehr ihre Mitmenschen regelrecht ansteckt, sie auch mit hineinnimmt in den Glauben an das Positive.
Viel mehr als ein oberflächlicher Optimismus eben, der oft nur zur Schau getragen wird. Folglich eine innere Haltung, die das Wesen eines Menschen erreicht und bis in die Tiefen seiner Seele vordringt. Sich dort ausbreitet und Wohnung nimmt.
So erblüht eine wilde Schönheit aufs Neue. Faszinierend und unerklärlich für den Betrachter. Nicht jedoch für denjenigen, der darin das Handeln Gottes erkennt.
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